Schon im Jahr 1999 lag auf meinem Schreibtisch die erste Einladung zu einer IPv6-Konferenz. Damals noch weit in der Zukunft liegend, hätte ich nicht gedacht, wie wenig Fortschritt die letzten 20+ Jahre bringen würden.
Nachdem seit geschätzten fünf Jahren sowohl mein DSL- als auch mein Mobilfunk-Anbieter IPv6 unterstützen, hat sich endlich wieder die Welt der Ende-zu-Ende-Kommunikation geöffnet. Wenn man denn möchte, kann man das heimische NAS ohne Tunnel, VPN oder Port-Forwarding direkt erreichen.
Die Ernüchterung im Urlaub war nun allerdings groß. Hier an der Costa del Sol ist IPv6 praktisch nicht existent. Weder der Roaming-Anbieter Movistar noch das Hotel-WLAN können damit etwas anfangen. Natürlich unterstützt das Hotel-WLAN auch keinen GRE-Tunnel, um bspw. IPv6 via Hurricane Electric zu beziehen.
Beim Hotel-WLAN überraschte mich das auch eigentlich nicht. Diese, häufig ungepflegten, Gast-Netzwerke werden noch über Jahre hinweg kein IPv6 unterstützen. Kein Betreiber wird das Geld in die Hand nehmen, seinen Gateway zu aktualisieren oder gar auszutauschen, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Das ein Mobilfunk-Anbieter wie Movistar im Jahr 2022 noch kein IPv6 unterstützt, lässt mich kopfschüttelnd zurück. Aber zum Glück gibt es ja OpenVPN…